ANTL dankt Lea Steffens für ihren unermüdlichen Einsatz

11.05.2020

Die Wanderschafherde der ANTL ist seit Ostern wieder an den Hängen des Teutoburger Waldes anzutreffen, immer im Einsatz für die Natur und zur Bereicherung des Landschaftsbildes. Der Staffelstab oder besser der Schäferstab wurde von der Schäferin Lea Steffens an den Tecklenburger Biolandwirt Chiel van Dyck vom Frecklinghof übergeben, der das Herdenmanagement seit 1. April übernommen hat. Die ANTL freut sich, mit Chiel von Dyck eine kompetente Person gefunden zu haben, die sich zukünftig mit eigenem Personal um das Wohl der Tiere kümmern wird. Schäfer Sebastian Höft und seine Hunde begleiten die Schafe derzeit auf ihrer Wanderung. Erste Station der Herde war Brochterbeck. Dort beweideten die Bentheimer-Landschafe die Obstwiesen an der Fliehburg. Die Schafe haben vor kurzem erst den Stall verlassen und das Wandern mit den Schafen und den Lämmern klappt schon recht gut. Zurzeit ist die Herde kurz von Tecklenburg in Nähe des Hermannsweges anzutreffen. Die jungen Lämmer rufen nach ihren Müttern, die sie im Spiel mit Gleichaltrigen in der großen Herde nicht sofort wiederentdecken können und die Mütter geben sich mit lautem Blöcken zu erkennen.

Chiel van Dyck kennt die ANTL-Schafe bereits aus dem vergangenen Jahr, als sie für ein paar Wochen auf seinem Hof untergebracht waren. Die ANTL war froh und dankbar, dass sie mit Lea Steffens letzten Sommer eine ausgebildete Schäferin gefunden hatte, die die Herde übernahm, um sie wieder als Wanderschafherde zu führen, denn das ist der eigentliche Auftrag der Schafe: die Beweidung der Kalkmagerrasen zwischen Brochterbeck und Lienen, um dort seltenen Pflanzen und Tieren Lebensraum zu schaffen und zu erhalten. Wegen der Trockenheit des Sommers wurde das Futter auf diesen Flächen für die Größe der Herde knapp, was zur Folge hatte, dass früher als geplant neue Flächen aufgesucht werden mussten. Dankenswerter Weise stellten auch Landwirte und Grundstücksbesitzer rechts und links der Wanderroute Flächen zur Nachbeweidung zur Verfügung. Vielfach gab es für die Schäferin aber auch Absagen, da die Landwirte im trockenen Sommer 2019 jeden Halm für das eigene Vieh benötigten. Am Ende des Tages hat Lea Steffens die Schafe immer satt bekommen. Die Organisation der Futterflächen, die Festlegung der Wanderstrecke für den nächsten Tag und die Versorgung mit Wasser kostete in dem trockenen Jahr 2019 immer mehr Zeit, eine Zeit, die Schäferin Lea Steffens viel lieber mit den Schafen verbracht hätte. Das eigentliche Hüten und Wandern übernahm oft ihr Kollege, ebenfalls zuständig für die ANTL-Schafe. Unter dem Aspekt des Klimawandels mit zunehmender Trockenheit, sowie Veränderungen in der Landschaft, insbesondere dem Wegfall von Grünlandflächen, sieht Lea Steffens eine Herdengröße von 450 Schafen für die Zukunft skeptisch. Ihr Nachfolger, Chiel van Dyck, wird die Zahl der Schafe den Beweidungsmöglichkeiten ggf. anpassen. Durch seinen Hof in Tecklenburg und seine guten Kontakte zu anderen Landwirten und zum Futterhandel gibt es bessere Möglichkeiten, auf Futterknappheit schnell zu reagieren.

Die ANTL ist froh, mit dieser neuen Variante der Herdenbetreuung durch Chiel van Dyck die Wanderschäferei fortführen zu können, denn derselbe Erfolg im Naturschutz ist mit dem Mähen der Flächen als Alternative nicht zu erreichen. Schäferin Lea Steffens wird sich anderen Aufgaben widmen, steht aber mit ihrem Nachfolger in engem Kontakt und hat sich schon als Urlaubsvertretung für die Schafherde angeboten, um die Schafe nicht aus den Augen zu verlieren.

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Foto: Irmgard Heicks
Fotounterschrift: Chiel van Dyck (mi) übernimmt die Regie über die ANTL-Schafe. 2. Vorsitzender der ANTL Thomas Volk (li) dankt Schäferin Lea Steffens (re) für ihren unermüdlichen Einsatz.