Streuobstwiesen

Hochstämmige Obstbäume fehlten früher in keinem Hausgarten. Als Randbepflanzung begleiteten sie viele Dorfstraßen. In Weiden und an Wiesen gepflanzt umgaben sie das Dorf mit einem grünen Kranz und sorgten für eine vielseitige Obsternte. Gleichzeitig boten sie Lebensraum für Hunderte von Pflanzen- und Tierarten, zum Beispiel für höhlenbrütende Vogelarten wie Gartenrotschwanz, Trauerschnäpper, Meisen, Kleiber, Spechte und Steinkauz, aber auch Fledermäuse, Haselmaus und Siebenschläfer fanden gleichzeitig Unterschlupf und Nahrung. Diese bestand nicht zuletzt aus dem großen Reichtum verschiedenartiger Insekten.

Seit etwa 10 Jahren führen ANTL-Mitglieder, insbesondere im Raum Tecklenburg, Bestandsaufnahmen alter Obstsorten durch. Dabei wurde deutlich, daß von den alten Streuobstbeständen nur noch geringe Reste übrig sind. Aus diesem Grunde hat die ANTL folgende Projekte in Angriff genommen:

  • Gründung und Durchführung der Tecklenburger Apfeltage
  • Ankauf von Äpfeln aus Streuobstwiesen zu einem fairen Preis
  • Vermostung dieser ungespritzten Äpfel und Vermarktung als „Tecklenburger Streuobstwiesenapfelsaft“
  • Erarbeitung von Förderanträgen zur Neuanlage von Streuobstwiesen beim Land NRW
  • Auswahl und Beschaffung der alten Obstsorten, sowie Planung und Pflanzung von Streuobstanlagen
  • Demonstration fachgerechten Obstbaumschnittes

Anlage der ANTL-eigenen Streuobstwiese „Fliehburg“ in Brochterbeck. Sie beherbergt als „Obstsortenmuseum“ mittlerweile mehr als 100 verschiedene alte Obstsorten. Durch Beweidung mit alten Haustierrassen wie den Bentheimer Landschafen und entsprechender Bewirtschaftung entsteht der alte Lebensraum wieder neu.