Das Moor braucht dringend Wasser, das wurde beim jüngsten Arbeitseinsatz der Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz Tecklenburger Land (ANTL) im Recker Moor wieder einmal deutlich. Eigentlich sollte zwischen den Wollgrasbulten Wasser stehen, aber die zahlreichen freiwilligen Helfer und Helferinnen, die sich morgens zum Entkusseln einfanden, hätten an diesem Tag fast auf ihre Stiefel verzichten können. Auch nach den jüngsten Regenfällen ist es immer noch zu trocken im Moor. Eine Ursache sind die fehlenden Niederschlagsmengen der vergangenen Jahre, aber auch die noch immer stattfindende Entwässerung landwirtschaftlicher Restflächen im Moor. Ein nasser Moorboden bindet große Mengen CO2 in seiner organischen Substanz, dem Torf. Trocknet der Boden aus, gelangt Sauerstoff hinein und sorgt für biologische Abbauprozesse, so dass sehr viel CO2 entweicht. „Eine Vernässung des Moores muss darum hohe Priorität aus Gründen des Klimaschutzes, aber auch zum Erhalt dieser einzigartigen Landschaft mit ihrer typischen Vegetation und Tierwelt haben“, mahnte Moorfachmann Karl-Heinz Löckener die Umsetzung von Maßnahmen an wie das Verschließen der Entwässerungskanäle, die noch immer landwirtschaftliche Restflächen im und am Moor entwässern und eine Sogwirkung auf den Wasserstand im Moor haben. Dabei wurde schon in den 1980 Jahren in einem Managementplan gefordert den Moorkanal zu schließen und aus der Unterhaltung zu nehmen, da dieser viel zu viel Wasser aus dem Moor abfließen lässt. Als Ersatz für den Moorkanal wurde bereits vor 30 Jahren weiter südlich, am Rande des Naturschutzgebietes ein „neuer“ Entwässerungsgraben fertiggestellt, aber der Moorkanal ist noch immer in Funktion – zum Nachteil des Moores. In den trocken gefallenen oberen Bodenschichten des Moores finden Samen von Birken und Faulbaum gute Keimbedingungen und einmal gekeimt und gewachsen, entziehen sie dem Moor weitere Feuchtigkeit, ein Grund für die mehrmals im Jahr stattfindenden „Entkusselungsaktionen“, die von der ANTL organisiert werden und an denen sich zunehmend mehr Freiwillige beteiligen. Die ANTL ist für diese Unterstützung sehr dankbar.