Faszinierende alte Sägetechnik -Mühlentag am Naturschutzzentrum „Sägemühle“ in Tecklenburg
Es knarrt im Gebälk der alten Sägemühle von Haus Marck, wenn sich das Mühlrad und die nachfolgende mechanische Antriebstechnik in Bewegung setzen. Der Sägeschlitten führt den Eichenstamm auf das Sägeblatt zu und schon fressen sich die Sägezähne ins Holz. Dies alles mit der Kraft des Wassers und ausgeklügelter Technik. Das stündliche Schausägen beim diesjährigen Mühlentag am Naturschutzzentrum faszinierte viele Besucher. Damit alles funktionierte, hatte das Mühlenteam der ANTL, Thomas Hoge, Klaus Helms und Franz Dühnen, schon Tage zuvor die Technik überprüft, Schäden am Wasserrad behoben und eiserne Gelenke ordentlich geschmiert, so dass die Kraft des Wassers auf die Säge übertragen werden konnte. Solange sich die Antriebsräder, Wellen und Bänder knatternd und ächzend in Bewegung befanden, war kaum ein Wort zu verstehen. Aber nachdem Franz Dühnen den Wasserzufluss geregelt hatte und
Teile der Mechanik gestoppt waren, konnte Klaus Helms über die Historie dieser Mühle berichten und Thomas Hoge erklärte einem interessierten Publikum die Funktion einzelner Bauteile und die technischen Raffinessen der damaligen Zeit.
Im Mittelpunkt des Mühlentages stand natürlich die kulturhistorische Sägemühle, wofür auch viele der anwesenden Kinder großes Interesse zeigten. Highlight für sie waren die Schafe, die sich manchmal sogar streicheln ließen und manchmal ein paar Grashalme aus den Händen der Kinder annahmen. Wer keine Angst hatte, sich die Hände schmutzig zu machen, konnte am Umweltbildungsstand Samenbällchen formen und diese später im eigenen Garten für einen blütenreichen Hotspot einbringen – natürlich naturnah und Insekten freundlich. Auch das Keschern im Mühlenbach und die fachkundige Bestimmung des Fangs an Kleinstlebewesen durch Mitarbeiterinnen der Umweltbildung fanden die Kinder spannend. An einem weiteren Stand wurden mit kleinsten Ziegelsteinen architektonische Kreationen modellhaft gebaut. Die Damen des Heimatvereins Brochterbeck führten die Kunst des Spinnens vor und boten selbstgestrickte Socken in allen Größen zum Kauf an, und auch der kleine ehrenamtlich betriebene Hofladen der ANTL war an diesem Tag geöffnet.
Über das schöne Frühlingswetter an diesem Tag freuten sich ANTL und Besucher gleichermaßen. Den ganzen Tag über strömten unzählige Menschen auf das Gelände, so dass die zahlreich gespendeten Kuchen und auch die für diesen Tag großzügig eingeplante Menge an Lammbratwürstchen nur bis zum frühen Nachmittag reichten. Das Freiwilligen-Team hatte alle Hände voll zu tun, die vielen Gäste im Café und am Würstchenstand zu bedienen. Florian Fechner aus Brochterbeck bereicherte das Angebot mit seinen Fruchtweinen und -likören aus Eigenproduktion und die Baumschule Fels aus Westerkappeln war mit einem Sortiment interessanter Gehölze und Stauden vertreten, beide sind Kooperationspartner der ANTL.