Das Mühlrad der alten Sägemühle in Nähe des Wasserschlosses Haus Marck dreht sich wieder und wird am Pfingstmontag, dem Mühlentag, erstmalig nach dem Hochwasserschaden in Betrieb zu sehen sein. Der bundesweite Mühlentag wurde von der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung e.V. initiiert und findet immer am Pfingstmontag statt.

Angetrieben durch die Wasserkraft des Wechter Mühlenbaches, wird sich die historische Technik in Bewegung setzen und mittels Wellen, Zahnräder und Antriebsbänder das eigentliche Sägewerk in Betrieb nehmen. Wie in alter Zeit wird ein Baumstamm in gleichmäßige Bretter zersägt werden. Die Mühle wie auch das Mühlenhaus und die Scheune sind in der Denkmalliste der Stadt Tecklenburg eingetragen. Die Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz Tecklenburger Land freut sich, den Sägebetrieb dieses technischen Denkmals am Mühlentag vorführen zu können. Die Überarbeitung der Sägetechnik und die Restaurierung wurden von der NRW-Stiftung Natur • Heimat • Kultur gefördert. Auch das LWL-Amt für Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur hat die Maßnahme unterstützt.

Da der Sägebetrieb dort noch bis in den 60-er Jahren stattfand, zuerst nur mit Wasserkraft, dann mit Hilfe einer Lokomobile und zum Schluss durch einen Elektromotor, sind die Sägeeinrichtungen weitestgehend erhalten geblieben. Im September 2008 konnte das neue Wasserrad eingebaut werden, ein oberschlächtiges Mühlrad, so der Fachbegriff, durch das nun wieder Wasserkraft erzeugt werden kann.

Heute dient die Mühle mit dem Haupthaus, dem zweistöckigen Anbau aus den Anfängen des letzten Jahrhunderts und dem Nebengebäude als Naturschutzzentrum. Das Anwesen an der Bahnhofstraße 73 ist Sitz der Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz Tecklenburger Land und der Biologischen Station Kreis Steinfurt. Das Mühlengebäude kann im Sommer zu Schulungszwecken genutzt werden.

Besucher können am Mühlentag nicht nur das technische Denkmal „Sägemühle“ in Betrieb sehen, sondern auch das ebenfalls denkmalgeschützte Haupthaus mit Diele und historischem Kamin mit Backofen und Rauchfang besichtigen. Es handelt sich hierbei um ein typisches Zweiständerfachwerkhaus aus dem Jahre 1804. Die ANTL informiert darüber hinaus über ihre Aktivitäten im Naturschutz und der Landschaftspflege im Tecklenburger Land. Wer mag, kann einigen Bentheimer Landschafen aus der Wanderschafherde der ANTL einen Besuch abstatten. Die Herde weidet ganzjährig zwischen Lienen und Brochterbeck.

Kinder haben die Gelegenheit, die Natur zu erforschen und an kreativen Mitmachaktionen teilzunehmen. Regionale Köstlichkeiten sind die mittlerweile schon bekannte und schmackhafte Lammbratwurst der ANTL und der Apfelsaft von den Streuobstwiesen des Tecklenburger Landes.